Über die Problematik
Menschenhandel, Zwangsprostitution und jede Form von Gewalt gegenüber Frauen und Kindern sind schwierige und komplexe Themen. Hinter all den Zahlen und schockierenden Fakten stehen Einzelschicksale von Menschen. Die nachfolgenden Schicksale sind reale Geschichten und stehen für die vielfältige Dimension sexualisierter Gewalt und damit für all jene Menschen, denen I AM HER VOICE eine Stimme gibt.
An dieser Stelle möchten wir auch eine Triggerwarnung aussprechen. Wenn du selbst Gewalt erfahren hast und Hilfe benötigst, findest du unter diesem Link fachkundige Unterstützung.
*Die Namen der Frauen und Mädchen wurden zu ihrem Schutz geändert.
Menschenhandel
Menschenhandel – das Wort klingt nach einem Relikt aus der Zeit der Kolonialisierung. Tatsächlich boomt das Geschäft mit der Handelsware Mensch mehr denn je. Menschenhandel ist ein globales Verbrechen, das jeden Kontinent und nahezu alle Länder dieser Welt betrifft und ungeahnte Ausmaße angenommen hat. Ob Arbeits- oder Sexsklaverei, Entführung und Ermordung von Kindern zur Organentnahme, Heiratsvermittlung, Internetpornographie oder Flat-Rate Sex in Bordellen: Wer zahlt, dem wird geliefert. Menschenhandel betrifft Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts und nahezu jeder ethnischen Herkunft. Weltweit sind mehr als 40 Millionen Menschen Opfer der modernen Sklaverei, d.h. sie befinden sich in der Gewalt von Kriminellen, werden ausgebeutet und missbraucht. Rund ein Drittel davon sind Kinder (ILO).
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Aysha* ist eine junge Frau aus Jessore in Bangladesch. Ihre Mutter braucht dringend medizinische Hilfe. Die im siebten Monat schwangere Aysha geht mit ihrem Mann ins Nachbarland Indien, um Geld für die Familie zu verdienen. Dort wird sie von ihrem Ehemann an Menschenhändler verkauft. Der Ehemann kassiert das Geld und verschwindet. Für Aysha bricht eine Welt zusammen. Doch das Schlimmste soll erst noch kommen. Durch brutale Tritte in den Bauch wird ihr Baby abgetrieben. Über Monate leidet Aysha an starken Blutungen. Als sie sich langsam erholt, wird sie an ein Bordell in Mumbai verkauft.
Ayshas Geschichte
Aysha* ist eine junge Frau aus Jessore in Bangladesch. Ihre Mutter braucht dringend medizinische Hilfe. Die im siebten Monat schwangere Aysha geht mit ihrem Mann ins Nachbarland Indien, um Geld für die Familie zu verdienen. Dort wird sie von ihrem Ehemann an Menschenhändler verkauft. Der Ehemann kassiert das Geld und verschwindet. Für Aysha bricht eine Welt zusammen. Doch das Schlimmste soll erst noch kommen. Durch brutale Tritte in den Bauch wird ihr Baby abgetrieben. Über Monate leidet Aysha an starken Blutungen. Als sie sich langsam erholt, wird sie an ein Bordell in Mumbai verkauft.
Zwangsprostitution
Zwangsprostitution ist eine systematische, vorsätzliche und damit eine besonders perfide und brutale Form der sexuellen Ausbeutung von Frauen und Kindern. Sie basiert auf einer gezielten Ausnutzung der Unwissenheit und Hilflosigkeit der Betroffenen, auf psychischer und physischer Gewalt sowie Täuschung und Erpressung. Ganz unabhängig davon, wie die Betroffenen in die aussichtslose Situation geraten sind, ist es ihnen aus eigener Kraft kaum möglich, aus den Fängen ihrer Peiniger zu entkommen. Die Frauen werden so lange ausgebeutet, bis sie ausgelaugt und krank sind und kein Geld mehr einbringen. Bei der sogenannten Loverboy-Methode binden Männer junge Frauen emotional an sich, um sie nach einiger Zeit in die Prostitution zu führen. Die Männer kontaktieren die jungen Mädchen oft über soziale Netzwerke, dort suchen sie strategisch nach Mädchen mit Problemen und bieten sich als Bezugsperson an. Sie versprechen die große Liebe. Am Ende zwingen sie junge Frauen in die Prostitution.
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Zu Hause hatte Anna* Probleme mit ihrer Mutter, der Vater hatte die Familie schon lange verlassen. Mit 16 Jahren verliebt sie sich in einen charmanten fast 10 Jahre älteren Mann, der ihr die große Liebe vorspielt und ein besseres Leben verspricht. Eines Tages berichtet er von Schulden und bittet sie um Hilfe. Von ihrem Umfeld isoliert, emotional abhängig und ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, willigt Anna ein, Nacktfotos von sich machen zu lassen, um diese im Internet zu verkaufen. Als auch dies nicht reicht, die Schulden abzubezahlen, erklärt sich Anna auf inständiges Bitten ihres „Freundes“ schließlich bereit, in einem Flatrate-Bordell anschaffen zu gehen. Ohne es zu wissen, ist sie Opfer der sogenannten „Loverboy-Masche“ geworden.
Annas Geschichte
Zu Hause hatte Anna* Probleme mit ihrer Mutter, der Vater hatte die Familie schon lange verlassen. Mit 16 Jahren verliebt sie sich in einen charmanten fast 10 Jahre älteren Mann, der ihr die große Liebe vorspielt und ein besseres Leben verspricht. Eines Tages berichtet er von Schulden und bittet sie um Hilfe. Von ihrem Umfeld isoliert, emotional abhängig und ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, willigt Anna ein, Nacktfotos von sich machen zu lassen, um diese im Internet zu verkaufen. Als auch dies nicht reicht, die Schulden abzubezahlen, erklärt sich Anna auf inständiges Bitten ihres „Freundes“ schließlich bereit, in einem Flatrate-Bordell anschaffen zu gehen. Ohne es zu wissen, ist sie Opfer der sogenannten „Loverboy-Masche“ geworden.
Sexueller Missbrauch
Sexueller Missbrauch ist jede sexuelle Handlung, die an oder vor Personen gegen ihren Willen vorgenommen wird oder der sie aufgrund körperlicher, seelischer, geistiger oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen können. Die Täter*innen nutzen dabei ihre Macht- und Autoritätsposition aus, um eigene Bedürfnisse auf Kosten der Betroffenen zu befriedigen. Oft bleiben die Taten lange unentdeckt: Nur wenige Betroffene schaffen es, über das Erlebte zu sprechen. Viele schweigen – oft aus Scham oder aus Angst, ihre Familien zu belasten. Ein großer Teil der Täter*innen stammt aus dem direkten Umfeld, in nur etwa 6 Prozent der Fälle kennen sich Täter und Opfer vorher nicht.
Fahre oder klicke mit der Maus über Lhakpas Bild um ihre Geschichte zu lesen
Lhakpa* sitzt auf dem Bett in der Klinik der Frauen- und Kinderrechtsorganisation Maiti Nepal und streichelt ihr neugeborenes Baby. Das Mädchen ist gerade einmal 12 Jahre alt und selbst noch ein Kind. Es stammt aus Lukla, einem Dorf im Solo Khumbu, nahe des Mount Everests, wo es gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Onkel lebt. Ihr Onkel ist wie ein Vater für sie und kümmert sich gut um die kleine Familie. Doch eines Tages, als Lhakpa von der Schule nach Hause kommt, wird sie von ihrem Onkel bedrängt. Er zeigt ihr Pornofilme auf dem Handy und berührt sie. Als Lhakpa versucht, zu fliehen, schlägt und vergewaltigt er das Mädchen. Traumatisiert, verstört und aus Angst vor Stigmatisierung spricht Lhakpa mit niemandem hierüber. So vergeht sich der Onkel über mehrere Monate an seiner Nichte. Erst als deutlich wird, dass Lhakpa schwanger ist, wird ihre Mutter den grausamen Missbrauch ihrer Tochter gewahr.
Lhakpas Geschichte
Lhakpa* sitzt auf dem Bett in der Klinik der Frauen- und Kinderrechtsorganisation Maiti Nepal und streichelt ihr neugeborenes Baby. Das Mädchen ist gerade einmal 12 Jahre alt und selbst noch ein Kind. Es stammt aus Lukla, einem Dorf im Solo Khumbu, nahe des Mount Everests, wo es gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Onkel lebt. Ihr Onkel ist wie ein Vater für sie und kümmert sich gut um die kleine Familie. Doch eines Tages, als Lhakpa von der Schule nach Hause kommt, wird sie von ihrem Onkel bedrängt. Er zeigt ihr Pornofilme auf dem Handy und berührt sie. Als Lhakpa versucht, zu fliehen, schlägt und vergewaltigt er das Mädchen. Traumatisiert, verstört und aus Angst vor Stigmatisierung spricht Lhakpa mit niemandem hierüber. So vergeht sich der Onkel über mehrere Monate an seiner Nichte. Erst als deutlich wird, dass Lhakpa schwanger ist, wird ihre Mutter den grausamen Missbrauch ihrer Tochter gewahr.
Cyberpornographie
Angebot und Nachfrage nach sexuellen Dienstleistungen verlagern sich immer mehr ins Internet. Ein Trend, der weltweit festzustellen ist und eine große Herausforderung für die Ermittler*innen darstellt. Der sprunghafte Anstieg ist vor allem auf die sehr leichte, aufwandlose und kostengünstige Herstellung und Verbreitung der pornographischen Darstellungen zurückzuführen. Alles, was es braucht, sind eine Webcam und ein Internetanschluss. Jedes der 2,5 Mrd. verkauften Smartphones weltweit verfügt über diese Technik. Aufgrund der einfachen technischen Voraussetzungen und der geringen Gefahr für Täter*innen überführt und gefasst zu werden, ist davon auszugehen, dass die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern im Internet auch in den kommenden Jahren weiter rasant ansteigen wird.
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In einem kleinen Verschlag inmitten eines Slums in Cebu City sitzt die zehnjährige Mayari* auf ihrem Bett. Vor ihr steht ein Laptop, die Kamera ist auf sie gerichtet. Mayari muss sich ausziehen und die Dinge tun, die ihr befohlen werden. Die Bestellungen kommen laufend über das Laptop rein. Das Mädchen muss Schmerzen, Demütigungen und Qualen ertragen, die von Mal zu Mal schlimmer werden. Die Misshandlungen vor dem Laptop sind für Mayari trauriger Alltag, ihre Familie lebt davon. Das Mädchen fühlt sich allein, hat niemandem, mit dem es sprechen kann und hat sich ihrem traurigen Schicksal ergeben.
Mayaris Geschichte
In einem kleinen Verschlag inmitten eines Slums in Cebu City sitzt die zehnjährige Mayari* auf ihrem Bett. Vor ihr steht ein Laptop, die Kamera ist auf sie gerichtet. Mayari muss sich ausziehen und die Dinge tun, die ihr befohlen werden. Die Bestellungen kommen laufend über das Laptop rein. Das Mädchen muss Schmerzen, Demütigungen und Qualen ertragen, die von Mal zu Mal schlimmer werden. Die Misshandlungen vor dem Laptop sind für Mayari trauriger Alltag, ihre Familie lebt davon. Das Mädchen fühlt sich allein, hat niemandem, mit dem es sprechen kann und hat sich ihrem traurigen Schicksal ergeben.
Häusliche Gewalt
Der gefährlichste Ort der Welt für Frauen sind die eigenen vier Wände. Nirgends laufen Frauen häufiger Gefahr, Opfer eines Gewaltdelikts zu werden. Zu häuslicher Gewalt gehören nicht nur Schläge und körperliche Gewalt, Betroffene sind häufig auch Demütigungen, Drohungen, Einschüchterungen sowie sozialer Isolation ausgesetzt. Laut einer neuen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gewalt durch den eigenen Lebenspartner weltweit Todesursache Nummer eins für Frauen zwischen 16 und 44 Jahren. Allein in Deutschland stirbt alle drei Tage eine Frau durch häusliche Gewalt.
Fahre oder klicke mit der Maus über Janas Bild um ihre Geschichte zu lesen
Eigentlich hat Jana* alles, was ihr wichtig ist. Eine wunderschöne Wohnung mit Designermöbeln mitten in Berlin, einen gutaussehenden und erfolgreichen Mann und zwei entzückende Kinder. Nach außen sieht alles gut aus. Doch das ist nur die eine Seite. Über das Andere, ihre massiven Ängste und das, was sie wieder und immer wieder ertragen muss, spricht sie mit niemandem. Jana macht alles für ihren Mann und ihre Kinder. Sie nimmt hin, wenn ihr Mann sie anherrscht, beleidigt und demütigt. Sie schweigt, wenn er sie schlägt. Und dennoch bleibt sie bei ihm. Jana hängt an ihrer Familie.
Janas Geschichte
Eigentlich hat Jana* alles, was ihr wichtig ist. Eine wunderschöne Wohnung mit Designermöbeln mitten in Berlin, einen gutaussehenden und erfolgreichen Mann und zwei entzückende Kinder. Nach außen sieht alles gut aus. Doch das ist nur die eine Seite. Über das Andere, ihre massiven Ängste und das, was sie wieder und immer wieder ertragen muss, spricht sie mit niemandem. Jana macht alles für ihren Mann und ihre Kinder. Sie nimmt hin, wenn ihr Mann sie anherrscht, beleidigt und demütigt. Sie schweigt, wenn er sie schlägt. Und dennoch bleibt sie bei ihm. Jana hängt an ihrer Familie.