Maren Herz (4. Platz)
Im Zuge meiner Traumaaufarbeitung habe ich mich in mich selbst, in die kleine Maren, hineinversetzt, die 16 Jahre lang vom eigenen Großvater sexuell missbraucht wurde. Ich wollte so authentisch wie möglich zeigen, wie sich ein Kind in so einer Situation fühlt: Leer, verzweifelt, ängstlich und innerlich zerrissen. Dieses Selbstportrait soll Menschen aufrütteln und für Unbeteiligte nachfühlbar machen, was Missbrauch und Gewalt wirklich bedeuten. Wir als Gesellschaft sind schon so abgestumpft, sodass wir kaum etwas spüren wenn wir wieder mal in den Nachrichten von einem Missbrauchsfall hören. Diese Sprachlosigkeit möchte ich transformieren – durch Kunst und Mut. Mut zum Hinsehen und dann zum Verändern. Das Neue kann nur entstehen, wenn wir uns dem Alten stellen.